Tänze
des Hofes und religiöse Tänze aus Korea
Photosammlung der Aufführung am 11.9.07 in Turin. Quelle: MiTo Settembre Musica
Hoftänze
1. Bakjeommu
(Schmetterlingstanz)
Chang Minha, Choi Hyengsun, Lee Myounghee, Lee Jeeyon, Kim Haeyoung, Kim Taeeun
2. Junaengjeon
Baek Jinhee
3. Cheoyongmu (Maskentanz)
Lee Jinho, Lee Jongho, Choi Byeongjae, Kim
Taehoon, Park Seongho
4. Pogurak (Ballwurfspiel-Tanz)
Choi Kyungja, Yang Sunhui, Baek Jinhee, Choi
Hyengsun, Chang Minha, Kim Haeyoung, Lee Jeeyon, Lee Myounghee, Kim Taeeun,
Choi Sunghee
Tänze der Volksreligionen
5. Salpuri (schamanistische Geisteraustreibung)
Hong Keumsan
6. Jakbeop (Tänze aus dem
Yeongsanjae-Ritual)
Trommel Beopgo
(buddhistischer Tanz)/Choi Kyungja Choi Hyengsun
a. Bara-Becken-Tanz
Choi Byeongjae, Kim Taehoon, Park
Seongho, Ahn Duckki
b. Schmetterlingstanz
Baek Jinhee, Lee Jeeyon, Lee
Myounghee, Kim Taeeun, Kim Haeyoung, Choi Sunghee
c. Taju-Trommeltanz
Yang Sunhui, Chang Minha, Lee
Jinho (Gongs Jing und Unpan), Lee Jongho (Faßtrommel Buk,
Holzfisch Mogeo)
Das Tanzensemble, Mitglieder
des Hofmusikensembles und das Volksmusikensemble des National Centers for
Korean Traditional Performing Arts, Seoul
Leiter der Tanzgruppe und Choreographie
Lee Jinho
Eine koreanische Theorie über den Ursprung des koreanischen Tanzes besagt, daß die Tanzbewegungen stammesgeschichtlich auf die Abwehr von Gefahren zurückgingen und sich im Zuge der zivilisatorischen Entwicklung zum künstlerischen Ausdrucksmittel entwickelt hätten. Das habe zu einem gesteigerten Bewußtsein für das Verhältnis des Körpers zur Umgebung, bzw. zur sozialen und geschichtlichen Bedingung geführt. Koreanischer Tanz – am deutlichsten erkennbar bei den stets die strenge Hierarchie und Ideale der sittlichen Ordnung beachtenden Tänzen am Königshofe – ist somit generell die Vergegenwärtigung geistiger Haltungen in Harmonie mit dem Körper und seinen Funktionen.
Höfische Tänze bestehen zu einem großen Teil aus Gesten der Höflichkeit, der Demut und der Ehrerbietung. Sich zu verneigen, die Hände zu verbergen, die Arme vors Gesicht zu heben, damit der König den Mund nicht sieht, sind keine dramatischen, sondern situationsbedingte Ausdrucksmittel. Tanz ist aber nicht nur Repräsentation z.B. konfuzianischer Tugenden, sondern auch bewußte ganzheitliche Körpergestaltung, bei der Ein- und Ausatmen, Fülle und Leere und Bewegungen im Einklang miteinander sind – was ihn mit den Bewegungsübungen im Qigong und Taiji in Verwandtschaft bringt.
Das ästhetische Vergnügen, das der Tänzer oder die Tänzerin in ihrem Körper erleben, dürfte somit dem [ästhetischen Vergnügen] beim Betrachten mindestens gleichkommen, und als Betrachter sich in die Tänzer hineinzuversetzen, ist die beste Methode zum Verständnis dieser Tänze.
Matthias R. Entreß
Hoftanz / Bakjeommu
(Schmetterlingstanz)
Kronprinz Hyomyeong aus der
Joseon-Dynastie schuf Bakjeommu unter dem Eindruck des Flügelschlags der
Schwalbenschwänze (eine Schmetterlingsart)
Die Kostüme der Tänzerinnen sind mit
Schwalbenschwanzmustern bestickt. Die Tanzbewegungen sind so elegant, als
flatterten echte Schmetterkinge über die Bühne.
Hoftanz / Chunaengjeon
Aus dem Jahre 1828, ebenfalls von
Kronprinz Hyeomyeong, stammt dieser elegante und graziöse Hoftanz, der den
Gesang von Nachtigallen im Frühling visualisiert. Eine Solotänzerin in einem
gelben Gewand, das die Nachtigall verkörpert, mit Diadem und fünffarbigen
Ärmeln tanzt auf einer blumenbestickten Matte. Die musikalische Begleitung ist
aus Pyeongjohoesang, einer Suite der gelehrten Musik.
Hoftanz
/ Cheoyongmu
Cheoyongmu, Unantastbarer Kulturschatz Nr.39, ist der einzige
Maskentanz unter den Tänzen des Hofes und wurde bei königlichen Festen und
Empfängen für ausländische Gesandte aufgeführt. Er geht auf die Legende von
Cheoyong zurück, den Sohn des Drachenkönigs des vereinigten Königreiches Silla
(7.-10.Jahrhundert). Die Tänzer tragen Kostüme in den fünf Farben Blau, Rot,
Gelb, Schwarz und Weiß, die die fünf Richtungen Ost, Süd, Mitte, Nord und West
symbolisieren, eine Grundvorstellung der koreanischen Philosophie.
Hoftanz
/ Pogurak (Ball Throwing Dance)
Pogurak ist ein beliebter Hoftanz, der seit der Goryeo-Zeit
(918 bis 1392), die der Joseon-Ära vorausging, bei Hof-Banketten aufgeführt
wurde. In diesem Tanz werfen die Tänzerinnen eine nach der anderen einen Ball
in das kleine Loch des „Pogumuns“, eines torförmigen Gestells. Wenn es der
Tänzer gelingt, das Loch zu treffen, wird sie mit einer Blume belohnt,
andernfalls wird ihr Gesicht zur Strafe mit schwarzer Tinte beschmiert.
Volkstanz / Salpuri
Salpuri wird als einer der
repräsentativsten koreanischen Volks-Tänze angesehen. Ursprünglich war es ein
Tanz, der bei schamanistischen Ritualen zur Besänftigung der Geister der Verstorbenen
und zur Begleitung auf ihrer Reise in den Himmel getanzt wurde, um Unglück von
den Lebenden abzuwenden. Im frühen zwanzigsten Jahrhundert wurde das Salpuri
des schamanistischen Rituals der südlichen Provinzen zum Bühnentanz
weiterentwickelt und hat in dieser Form nichts mehr mit dem religiösen Gehalt
zu tun. Ein wichtiges Element dieses Tanzes ist Improvisation, die allerdings
festen Regeln unterliegt, die der Tänzerin erlauben, ihren Auftritt mit starker
Aktion, verfeinerten Tanzbewegungen und stillem Verharren selbständig zu
gestalten.
Volkstanz / Jakbeop - Drei Tänze
aus dem buddhistischen Yeongsanjae-Ritual
Das buddhistische Yeongsanjae-Ritual
hat eine mehr als 1600 Jahre lange Tradition und dauert mit seinen zahlreichen
prachtvollen Opfer-Handlungen und hunderten von Liedern drei Tage und soll den
Menschen helfen, den Zustand des Nirvana zu erreichen. Tänze und Musik des
Rituals drücken die Furcht und Bedrängung aus, die den Menschen während der
asketischen Übungen auf ihrem Weg zum Nichtbesitz begleiten.
Barachum - Beckentanz: Die Tänzer
halten ein paar koreanischer Becken (Bara) in beiden Händen und tanzen in
schnellem Takt. Mit diesem Tanz soll die Wahrheit Buddhas verkündet werden.
Nabichum - Schmetterlingstanz: Die
Tänzer tragen buddhistische Mönchsgewänder und einen spitzen Hut, mit Päonien
(Pfingstrosen-)blüten in der Hand. Dieser Tanz soll den Lebenden, denen die
Seelenwanderung verwehrt wird, ihre Sünden bußfertig einzugestehen und ihre
Seele zur Tugend zu geleiten.
Tajuchum – Trommeltanz: Die Tänzer umkreisen mit einem langen Trommelschlegel eine Trommel, auf der die „Acht Rechten Wege“ der buddhistischen Lehre eingraviert stehen.
Das Seoul National Center for Korean Traditional Performing Arts setzt die Traditionen der königlichen Musikinstitute Koreas seit dem 7. Jahrhundert (Silla-Dynastie) fort. Heute pflegt es allerdings nicht nur die Musik des Hofes, sondern auch die Volksmusikformen und Tänze. Außerdem bemüht es sich um eine Weiterentwicklung der traditionellen Musikformen.
Die Tanztruppe des National Center for Korean Traditional Performing Arts wurde formell zwar 1962 gegründet, wurde aber von der früheren Traditionellen Musik-Vereinigung der Seouler Rundfunk-Anstalt SBS übernommen. Die Tanztruppe betrachtet nicht nur die Bewahrung und Verbreitung des traditionellen Tanzes als ihre Hauptaufgaben, sondern bemüht sich auch um eine Erweiterung des zeitgenössischen Repertoires. Mit umfangreichen Aufführungen macht sie zuhause in Korea wie im Ausland das Wesen des koreanischen Tanzes bekannt. Viele der Aufführungen basieren auf alten Beschreibungen von Ritualen, Musik und Tanz, während andere Werke neu geschaffen werden.
General-Direktor: KIM Chulho
Geschäftsführender Direktor:
YOON Sukjo
Leitung und Choreographie: Lee Jinho
Tänzer
und Tänzerinnen:
Hong Keumsan, Lee Jongho, Choi Byeongjae, Kim Taehoon, Park Seongho, Ahn Duckki, Choi Kyungja, Yang Sunhui, Kim Taeeun, Baek Jinhee, Choi Hyengsun, Chang Minha, Lee Myounghee, Lee Jeeyon, Kim Haeyoung, Choi Sunghee
Hofmusik:
Bambusoboe Piri /Kim Kwanhee, Lee Young, Na Youngsun, Kim Sungjin
Bambusquerflöte Daegeum/NoBoongrae,KimSangjun,
Spießgeige Haegeum/YouEunjeong,ChunEunhye
Sanduhrtrommel Janggu/ParkGeohyun
Trommel Jwago/Kim Byoungoh
Volksmusik:
Bundlose Wölbbrettzither Gayageum/Park Junho
Bambusoboe Piri/Hwang Gwangyoeb
Bündige Wölbbrettzither Geomun’go/Han Mintaig
Bambusquerflöte Daegeum/Kim Chungwhan
gestrichene Wölbbrettzither Ajaeng/Yun Seokyung
Sanduhrtrommel Janggu/ Cho Yongbok
Spießgeige
Haegeum/Kim Sunkoo
Gong Jing/You Mili
Le foto presenti sul sito
sono realizzate dalla redazione Web della Città di Torino (tranne ove
diversamente indicato)
copyright: Città di Torino
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corte/Pogurak (Danza del lancio della palla) |
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